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Zweigstelle: Weißwasser	Standorte: R 11 Rah / Belletristik	Interessenkreis:	Status: Verfügbar	Frist:

Ein alter Afghane verliert durch die sowjetischen Truppen fast seine gesamte Familie und macht sich gemeinsam mit seinem Enkel auf, seinem Sohn von den Verlusten zu berichten.

Der afghanische Autor und Dokumentarfilmer legt mit seinem 1. Roman eine zum Teil parabelhaft, zum Teil realistisch erzählte Geschichte um einen Großvater vor, der sich aufmacht, mit seinem Enkel seinen Sohn zu besuchen, um ihm vom Tod aller Angehöriger während eines sowjetischen Angriffs zu berichten. Mühsam gelangt er zum Bergwerk, wo sein Sohn arbeitet. Seine Enttäuschung, als er erfährt, dass sein Sohn alles weiß, aber nicht seine traditionellen Pflichten erfüllte und heimkam, ist groß. Ohne den Sohn getroffen zu haben, kehrt er um. Rahimi gelingt in der kurzen Erzählung eine eindrucksvolle Schilderung des Elends des Krieges, der Familien zerstört, aber auch der Solidarität der kleinen Leute, die ohne viel zu fragen einander helfen. Die karge Sprache macht die Beschreibung der öden, fast menschenleeren Natur noch bedrückender. Der Wechsel zwischen einer unbeteiligten Er-Perspektive und der ungewöhnlichen, direkten Du-Ansprache des Großvaters erhöht den literarischen Reiz. Ein inhaltlich und formal gelungenes Debüt, das literarisch anspruchsvollere Leserinnen und Leser ansprechen dürfte.