Cover von Vielleicht Irgendwann wird in neuem Tab geöffnet

Vielleicht Irgendwann

Suche nach diesem Verfasser
Verfasserangabe: Wincent Weiss
Jahr: 2021
Verlag: Berlin, Vertigo Berlin
Mediengruppe: Musik-CD Erwachsene
verfügbar

Exemplare

ZweigstelleStandorteInteressenkreisStatusFrist
Zweigstelle: Weißwasser Standorte: AV Rock/Pop Interpret Weis Interessenkreis: Rock/Pop / Interpret Status: Verfügbar Frist:

Inhalt

Irgendwas, Irgendwie, Irgendwann: Wincent Weiss bringt es nicht gerne auf den Punkt. Lieber versteckt er sich hinter vagem Phrasengedresche und klappert auf Albumlänge brav die schlagkräftigsten Kalendersprüche ab, die die Suchmaschine ausspuckt, wenn man ive Love Laugh in die Tastatur hämmert. Konformität ist und bleibt die Zauberformel im deutschen Pop. Mach genau das, was alle anderen machen, und du sahnst ab. Dass das unmittelbar ein Stück weit mit der Aufgabe der eigenen Identität verbunden ist, beweist die musikalische Uniformität des Genres. (Mark) Forster, (Max) Giesinger, (Tim) Bendzko: Alles klingt gleich. Zumindest bisher, denn Vielleicht Irgendwann ist tatsächlich auf den ersten Blick so etwas wie ein vorsichtiges Abtasten in die noch weniger kartierten Gefilde des Formatradios. Wincent Weiss ist das Raubein unter den deutschen Kalenderspruch-Barden. Der mit einem Hauch von Kante, der auch mal ficken oder scheiße sagt, der sich auch mal traut, eine E-Gitarre in die Hand zu nehmen. Somit ist er einer, dessen Musik in der Folge tatsächlich so etwas wie Charakter besitzt. Dieser Charakter wird allerdings eher durch die kaum tieferzulegende Messlatte des Genres ersichtlich als durch seine Qualität als Performer. Der in Schleswig-Holstein geborene Sänger scheint an einem Scheideweg zu stehen. Auf der einen Seite ist da der Milchbubi Wincent Weiss, der sich mit Ohohohos und Plastik-Beats händeklatschend in die UKW-Frequenzen wurmt (Wer Wenn Nicht Wir), aber immer wieder beteuert, die Musik, die er macht, von ganzem Herzen zu lieben. Dem gegenüber steht der Wincent Weiss, der von sich selbst behauptet, ein Metalhead zu sein. Der auf Live-Shows seine Band minutenlange Gitarren-Soli spielen lässt, der sich auf Songs wie Vergiss Mich oder Wann als bierernster Rocker mit tiefer Stimme gibt, und in Ansätzen sogar härtere Metal-Genres zitiert. Ohne eine der beiden Stilrichtungen mehr Qualität zuzusprechen, führt das zu einem unangenehmen Kontrast, der das Bild eines Sängers zeichnet, der gerne andere Musik machen würde, es aber nicht darf. Es hilft natürlich auch nicht, dass Weiss so sehr in seiner Rolle als Tapeten-Musiker gefestigt ist, dass die Ausbrüche aus dieser belanglosen Ästhetik teils unfreiwillig komisch wirken. Wenn er beispielsweise auf Wann oder Was Weisst Du Denn Schon Über Mich (ganz schlimm) seine tieferen Stimmregister zur Schau stellt, klingt er wie ein pubertierender Junge, der mit Sonnenbrille und Kippe im Mundwinkel seinem eigenen Spiegelbild vergebens beweisen will, wie cool er sein kann. Dabei beweisen Songs wie Nur Mit Dir oder Wie Gemalt, dass seine Stimme in den höheren Lagen durchaus eine schöne Klangfarbe besitzt. Was man ihm zusätzlich zugute halten muss, ist die Emotionalität, die er trotz all dem vermittelt. Denn im Gegensatz zu großen Teilen des Deutschpop-Einheitsbreis versucht Weiss nicht nur, andere Emotionen als Lachen, Weinen, Tanzen zu vermitteln, er verkauft sie auch hin und wieder mit fast schon beeindruckender Hingabe.

Details

Suche nach diesem Verfasser
Verfasserangabe: Wincent Weiss
Jahr: 2021
Verlag: Berlin, Vertigo Berlin
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik TM 712
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Rock/Pop / Interpret
Beschreibung: 1 CD (44.2 Min.), 1 Booklet
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Weiss, Wincent (Sänger)
Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Musik-CD Erwachsene